Ich fühlte mich willkommen und respektiert!
„Das Praktikum hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich fühlte mich willkommen, respektiert und man übertrug mir Verantwortung“, so Daoud. Daoud El-Makhfi ist 23 Jahre alt, Stoppenberger und erlaubt uns seinen Namen zu veröffentlichen. Er hat gerade ein Praktikum in der KFZ-Meisterwerkstatt Djudaki im Bezirk VI Zollverein beendet, heute ist der Tag der Urkundenübergabe. Und er ist motiviert, das merkt man.

Über die Jugendhilfe Essen zu „Wir von Hier!“
Zu „Wir von Hier!“ und seiner Teilnahme am Praktikumsmodul kam Daoud durch die Jugendhilfe Essen gGmbH (JHE). Dort ging er im Dezember 2013 aus eigenem Antrieb alleine zur Beratung und traf auf Michael Gerritzen, pädagogischer Berater der Kompetenzagentur der JHE. Gehört hatte er von der Jugendhilfe von seinem Onkel, der mittlerweile 37 Jahre alt ist und beruflich auf festen Beinen steht. Sein Onkel war vor etlichen Jahren bei der JHE, die damals noch unter dem Namen Jugendberufshilfe bekannt war. Dort hatte man ihm bei seiner beruflichen Orientierung und seinem Berufseinstieg sehr geholfen und nun ist Daoud hier. Nach einem ersten Clearing und mehreren Gesprächen mit Michael Gerritzen im Dezember letzten Jahres, begann er direkt nach dem Jahreswechsel sein Praktikum. Dies wurde ihm durch „Wir von Hier!“ schnell, einfach und vor Ort ermöglicht.
Die Idee zum Praktikum
Gemeinsam mit Michael Gerritzen hat er seine Bildungs- und Berufssituation professionell neu bewerten und konkrete Schritte für einen positiven beruflichen Werdegang zeichnen können. Daoud hat einen FOR-Q Abschluss, also Fachoberschulreife mit Qualifikation. Sein Hobby ist das KFZ-Tuning. Und genau deshalb hat er das Praktikum in der KFZ-Meisterwerkstatt Djudaki gemacht. „Das Praktikum hat mir Spaß gemacht. Es war eine tolle Atmosphäre, ich durfte aktiv mitarbeiten“ Was Daoud besonders wichtig ist: Man hat ihn respektiert. „Zudem war das Praktikum ein guter Schritt in eine geregelte Tagesstruktur“, so Daoud, dessen Praktikumsdauer zehn Arbeitstage betrug. Den Zeitraum und Termin hatte er persönlich mit Herrn Djudaki, dem Besitzer der Werkstatt, vereinbart.
Wie es weitergeht
Nun ist es Zeit weiterzudenken. Und auf die Frage was die nächsten Schritte seines beruflichen Werdegangs sein werden, antwortet Daoud: „Ich interessiere mich für den Beruf des Erziehers. Zusammen mit Michael Gerritzen haben wir meine Bewerbung bearbeitet und über einen Verteiler an über 20 Einrichtungen verschickt“ Ein Praktikum als KFZ-Mechatroniker und nun eine Bewerbung zum Erzieher? Dafür gibt es ganz rationale Gründe. Eine KFZ-Tuning-Werkstatt ist ein gefragter Bereich. Viele junge Menschen möchten hier arbeiten, es ist also schwierig einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Zur Selbständigkeit kommt hinzu, das sieht er ganz nüchtern, dass Tuning-Werkstätten eine enorme Vorfinanzierung benötigen und die meisten Tuning-Modifikationen privat durchgeführt werden. Es gibt vorwiegend ein Premium-Segment, in dem sich sehr wenige Werkstätten behaupten können und jede Menge privater und schattenwirtschaftliche „Kleinst-Werkstätten“. Dass er mit dem Nachwuchs gut kann, das weiß Daoud, denn er hat privat und familiär viele Berührungspunkte und Erfahrungen: „Es macht mir Spaß mit Kindern umzugehen. Und da ich es nicht immer leicht hatte, ist es mir ein Anliegen, ihnen Ansprechpartner zu sein und auch bei manchmal schwierigen Umständen Freude und Motivation vorzuleben und zu vermitteln“.
Der Plan für die Zukunft
Daoud und Michael Gerritzen warten nun auf Antworten auf die Bewerbungen, die gerade erst verschickt wurden. Zunächst bewirbt sich Daoud für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ), um sicher zu stellen, dass es der richtige Schritt ist. Später dann, wenn die Ausbildung folgt, wird in deren Rahmen zudem das Abitur erworben. Das bedeutet eine weitere Qualifikation und weitere Möglichkeiten für seine Zukunft. Und die Chancen im Bereich Erzieher stehen nicht schlecht. Die gegenwärtige Diskussion um die einseitige Geschlechterziehung, rückt männliche Bewerber in den Fokus der Auswahlverfahren. Doch darüber will Daoud es nicht laufen lassen. Er möchte, dass man sein Talent im Umgang mit Kindern und seine persönlichen Stärken erkennt.
Ein Lob an „Wir von Hier!“
Bis zum Beginn des freiwilligen sozialen Jahrs, plant er in einer KFZ-Werkstatt zu arbeiten und hat sich für einen Mini-Job beworben. Das Tuning und Basteln im Bereich KFZ wird sein Hobby bleiben. Mit Michael Gerritzen bleibt Daoud in Kontakt. Er fühlt sich gut beraten und ernst genommen. „Hier zählen meine persönliche Meinung, Interessen und Talente“, sagt er. „Wir von Hier!“ würde Daoud in jedem Falle weiterempfehlen. Und auch dafür steht er mit seinem Namen ein.